Estland ist ein echter Urlaubsgeheimtipp, heißt es. Ich blogge über meine Vorbereitungen und meine Reiseerlebnisse. |
Der Sightseeing-Tag Nummer drei sollte nochmal alles fordern. Nach den vielen mittelalterlichen Steinen zog es mich heute mal etwas hinaus, vor die Tore der Stadt. Den Start machte der "Teletorn" - der Fernsehturm Tallinns. In wenigen Sekunden wird man auf 170 Meter hochgefahren und von oben hat man eine beeindruckende Sicht auf Tallinn, den Hafen und das ganze Umland. Das Wetter hatte es heute gut gemeint und somit gab es freie Sicht über viele Kilometer hinweg. Hier und da konnte man durch einen gläsernen Boden gucken. Auf der Plattform selbst gab es auch noch eine multimediale Ausstellung zum Thema "DNA des Menschen". Der Eintritt war in der "Tallinncard" enthalten, daher war das okay. Die 13.- Euro Eintritt sind ansonsten schon etwas übertrieben. Direkt neben dem Teletorn liegt der Botanische Garten. Bevor ich aber dazu komme, möchte ich mal ein bißchen über meine Beobachtungen und Erlebnisse im Alltag erzählen. Von euch Daheimgebliebenen werde ich gefragt, wie man sich hier verständigt, und wie das Essen ist . Also, die Verständigung in den Geschäften und Restaurants klappt mit Englisch prima. Auch die älteren Menschen, mit denen ich es bisher zu tun hatte (z.B. in den Mussen), sprachen Englisch oder sogar Deutsch. Die Touristen stammen überwiegend aus Russland und Finnland, aber auch aus Deutschland, Italien, Asien und dem Rest der Welt. Über die Kreuzfahrtschiffe kommen wohl auch recht viele Amerikaner. Wenn man hier in Tallinn im Restaurant sitzt, hört man alle möglichen Sprachen und oftmals wird gebrochen miteinander Englisch gesprochen. Sämtliche Hinweisschilder und Infotafeln innerhalb der touristischen Innenstadt sind auf estnisch, englisch und russisch. Da auch noch viele Russen hier leben, hat sich russisch offenbar dauerhaft gehalten. Auch auf Lebensmitteln werden z.B. die Zutaten in estnisch und russisch aufgeführt. Was das Essen angeht, so werde ich vermutlich hier in Tallinn nicht erfahren, was "echtes" Estnisches Essen ist. In den Restaurants, in denen ich bisher war, gab es die üblichen Burger- oder Pastagerichte. Es gibt natürlich Italiener, Asiaten, Griechen, ja sogar ein Usbekisches Restaurant habe ich gesehen. In der Altstadt wird viel mit "mittelalterlichem Essen" geworben - was auch immer das sein soll... Meistens ist es gedünstetes Fleisch - ich glaube aber nicht, dass das typisch baltisch ist. Auf Empfehlung eines Bekannten habe ich ein trendiges Restaurant in Telleskivi besucht. Dort habe ich Lachs mit gegrillten Kartoffeln und Erbsenpüree gegessen - was sehr lecker war. War es was Estnisches? Ich weiß es nicht. Wenn ich nächste Woche aufs Land fahre, finde ich vielleicht eher kleine Gaststätten, die authentisches Essen anbieten. Ansonsten habe ich den Eindruck, dass die Esten sehr weltoffen und modern sind. Es mutet alles sehr europäisch und modern an - ist aber kein Einheitsbrei. Natürlich findet man hier die großen Shoppingmalls mit H&M, Starbucks und Co. Aber insbesondere im Bereich der Lebensmittel habe ich den Eindruck, dass sehr stark auf lokale Produkte gesetzt wird. Ich hatte schon von der großen Markthalle in Kalamaja berichtet, in der täglich frisches Obst und Gemüse angeboten wird. Gehe ich nun in den Supermarkt und möchte z.B. Marmelade kaufen, finde ich keinerlei Produkte, die man bei uns kennt. Zentis, Schwartau und Konsorten gibt es nicht. Alles "Made in Estonia". Ich finde das fantastisch. Man findet Geschäfte, in denen kleine Einzelhändler mit ihrer Idee ankommen, z.B. mit selbstgemachter Limonade. Wäre in Deutschland wohl undenkbar. Außerdem fällt mir auf, dass hier auch offenbar nicht so am Personal gespart wird. Innerhalb der Museen laufen mehr Angestellte rum, als bei uns im Obi. Man kann immer fragen, es wird einem immer freundlich geholfen. Ja, natürlich sollte das im Tourismussektor auch so sein. Aber da am Personal ja immer zuerst gespart wird, habe ich das als positiv anders empfunden. Doch jetzt zum Botanischen Garten. Ein wunderschön angelegter Park mit diversen Gewächshäusern und vielen Beeten im Außenbereich. Exotische Pflanzen, Kakteen, Orchideen und ein eigener Rosengarten laden zum Verweilen ein. Es duftet von überall her. Man darf hier auch abseits der Wege kreuz und quer laufen. Manche Beete sind an kleinen Wasserstellen angelegt und wirken fast wild, andere kommen brav in Reih und Glied daher. Den Botanischen Garten sollte man sich auf jeden Fall gönnen, wenn man die Fahrt zum Fernsehturm macht. Im Doppelpack bekommt man auch vergünstigte Tickets. |
AutorinIch bin eine reiselustige Marketingfrau aus der Nähe von Köln. Am liebsten bereise ich Länder im Norden, da ich das raue Klima sehr mag. In diesem Blog berichte ich über Einzelheiten meines Estlandurlaubes zum Nacherleben und gebe Tipps für alle, die dieses Land auch bereisen möchten. Archiv
Juli 2019
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