Estland ist ein echter Urlaubsgeheimtipp, heißt es. Ich blogge über meine Vorbereitungen und meine Reiseerlebnisse. |
Diesen Beitrag schreibe ich nun wehmütig von daheim. Das Rheinland hat mich wieder, ich bin bei "herrlichen" und schwülen 35 Grad gelandet und wünsche mir schon jetzt die Ostsee-Brise zurück.
Am vorletzten Tag habe ich meine Sachen gepackt und Saaremaa verlassen. Wie schon bei der Hinfahrt hatte ich auch diesmal mein e-ticket für die Fähre gebucht - alles verlief super reibungslos. Die Sonne hatte eine Pause gemacht, was für die knapp 4-stündige Reise zurück nach Tallinn angenehm war. Um kurz vor 15 Uhr traf ich am Flughafenhotel Ülemiste ein. Das ist ein Tagungshotel nach internationalem Standard, was direkt neben dem Flughafen in Tallinn liegt. Praktisch ist, dass daneben auch die Rückgabestation der Mietwagen liegt. Ich habe also im Hotel eingecheckt und dann den Wagen bei Europcar abgegeben. Hier sei auch mal erwähnt, dass ich bei Europcar keine Probleme hatte. Beim Abholen des Wagens hat man mir alle Beulen und Kratzer gezeigt, ich habe mir alles genau angeschaut und den Wagen dann übernommen. Ich hatte über check24 den Wagen und eine Premium-Versicherung gebucht. Europcar hat nicht versucht, mir hier noch irgendwas an Versicherungen anzudrehen. Bei der Rückgabe hat sich ein Mitarbeiter den (total verdreckten) Wagen angesehen und mir quittiert, dass keine neuen Schäden hinzugekommen sind. Das ist alles gut gelaufen - hatte aber natürlich auch seinen Preis. Der Stadtteil Ülemiste ist ein reines Gewerbegebiet. Aber es gibt eine riesige Shopping Mall - die Ülemiste Mall. Da ich bislang einen großen Bogen um all die riesigen Shopping Center gemacht hatte und nun ohnehin in Ülemiste fest steckte, habe ich diese Mall einfach mal besucht. Angeblich ist dies die größte Mall in Estland und über 160 Geschäfte locken mit ihren Angeboten. Nix wie hin!
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Der Sightseeing-Tag Nummer drei sollte nochmal alles fordern. Nach den vielen mittelalterlichen Steinen zog es mich heute mal etwas hinaus, vor die Tore der Stadt. Den Start machte der "Teletorn" - der Fernsehturm Tallinns. In wenigen Sekunden wird man auf 170 Meter hochgefahren und von oben hat man eine beeindruckende Sicht auf Tallinn, den Hafen und das ganze Umland. Das Wetter hatte es heute gut gemeint und somit gab es freie Sicht über viele Kilometer hinweg. Hier und da konnte man durch einen gläsernen Boden gucken. Auf der Plattform selbst gab es auch noch eine multimediale Ausstellung zum Thema "DNA des Menschen". Der Eintritt war in der "Tallinncard" enthalten, daher war das okay. Die 13.- Euro Eintritt sind ansonsten schon etwas übertrieben.
Ich hatte es gestern schon erwähnt: Ich habe diese Tallinncard gekauft, mit der man in über 70 Sehenswürdigkeiten und Museen umsonst oder rabattiert rein kommt. Wenn die Auswahl so groß ist, muss man sich echt anstrengen. Heute habe ich es auf sage und schreibe elf Sehenswürdigkeiten gebracht. Und jetzt habe ich ordentlich platte Füße. Treppen kann ich auch keine mehr sehen. Gefühlt habe ich genug Treppenstufen für die nächsten fünf Jahre absolviert. Ich muss mal googeln, wie viele Türme Tallinn eigentlich hat. Ich bin auf jeden Fall jeden einzelnen rauf gerannt... ;-) Angefangen mit der "Tallinn Town Wall", die die Türme Nunnetorn und Saunatorn verbindet. Direkt danach kommt dann der Eppingtower, den ich auch bestiegen habe. In den Türmen sind dann auch kleine Mussen, die das mittelalterliche Tallinn zeigen. Ritterrüstungen, Speere, Katapulte und Schwerter zum Anfassen findet man hier reichlich. Wahrscheinlich denkt ihr jetzt auch schon: Schon wieder Türme?
Ja, die Stadtmauer von Tallinn ist halt super erhalten, und sie bietet einfach immer ein tolles Fotomotiv. Aber viel mehr Türme werden jetzt nicht mehr kommen - versprochen.
Jedes Mal, wenn ich eine Reisesendung bzw. Doku angesehen habe, und dort ein Tipp gegeben wurde, habe ich mir den notiert. Angefangen von typischen Bäckereien in Kalamaja, leckere Restaurants in Tallinn bis hin zum Nationalpark oder Wasserfall.... Alles habe ich notiert, damit ich auch jeden Tipp parat habe, wenn ich vor Ort bin.
Ich habe bislang eine Sammlung der oben genannten Tipps und den Infos, die ich im Netz recherchiert habe zusammengestellt. Diese beziehen sich in erster Linie auf Naturschutzgebiete, Leuchttürme, historische Gebäude oder andere Sehenswürdigkeiten außerhalb Tallinns.
Flug buchenBis hierher habe ich nun so viel über Estland gelesen, dass ich mir schon selber wie ein Reiseführer vorkomme. Ich hoffe nur, meine große Begeisterung wird auch anhalten, wenn ich dann erst mal vor Ort bin. Aber ich bin eigentlich sicher, dass ich Estland ganz bezaubernd finden werde! ;-) Direktflüge nach Tallinn werden von Lufthansa ab Frankfurt/Main angeboten. Günstiger ist dagegen ein Direktflug ab Düsseldorf-Weeze mit Ryanair. Wer in Berlin wohnt, kann ab Berlin-Tegel mit Airbaltic fliegen, und ab Amsterdam fliegen Airbaltic und die KLM. Da Ryanair nur ein 1/3 des Lufthansa-Preises kostet, habe ich mich für diese Airline entschieden. Die Linie wird dienstags und samstags geflogen, wobei natürlich dienstags der günstigere Tarif gilt. Inklusive einem Koffer (muss ja hier separat gebucht werden), bin ich hin- und zurück mit 150.- Euro dabei. Der Flug dauert ca. 2,5 Stunden. Wohnung in TallinnEine Woche will ich in Tallinn sein, dann weiter nach Saaremaa reisen. In der Innenstadt von Tallinn werden durchaus auch bezahlbare Wohnungen und Hotels angeboten. Neben visittallinn.ee bieten auch die üblichen Hotel- oder Ferienwohnungsplattformen eine große Auswahl an Unterkünften: => visittallinn.ee => visitestonia.com => Tripadvisor => Booking.com => Airbnb.com => Fewo-direkt.de => bedandbreakfast.eu => Und alle großen Reiseanbieter, die man so kennt. Ich habe natürlich schon versucht, möglichst zentral zu bleiben, damit ich für die Dinge des täglichen Lebens kurze Wege habe. Zudem bin ich kein Hotelurlauber, und suche mir daher eine kleine Wohnung. Sie sollte eine nette Küchenzeile haben und ein bißchen Gemütlichkeit mitbringen. Zudem bin ich ein bescheidener Mensch und werde mich tagsüber nicht viel in der Wohnung aufhalten. Klein und günstig darf sie daher sein. KalamajaIn einer der vielen Reisesendungen über Tallinn, die ich bereits intus habe, wurde über das frühere Fischer-Viertel Kalamaja (zu Deutsch: "Fischhaus") berichtet. Da dieser Stadtteil zwischen Hafen und Altstadt liegt, zog er bereits seit dem 14. Jahrhundert die Fischer, Hafenarbeiter, Bootsbauer und Fischhändler zum Wohnen an. Durch die Industrialisierung ab Anfang des 20. Jahrhunderts kam es dank der neuen Eisenbahnlinien zu einem enormen Zuzug von Arbeitern. Es entstanden zahlreiche zweigeschossige Häuser als günstige Arbeiterwohnungen. Viele Holzfassaden wurden von geschnitzten russischen Ornamente sowie Elemente im Jugendstil und im Stil des Historismus geziert. So. Was weiß ich bisher? Ich möchte eine Woche in Tallinn verbringen und eine Woche auf Saaremaa in Kuressaare. Ich weiß, dass es in Tallinn City ein gutes Verkehrsnetz mit Trams und Bussen gibt. Außerdem gibt es einige Bahnstrecken übers Land und auch Fernbusse, die sogar bis nach Saaremaa fahren. Nun gibt es aber auch Naturparks und Landschaftsschutzgebiete, Moore, Seen und Wasserfälle... Komme ich da mit dem Bus hin? Vermutlich nicht... "Nur Fragenden kann geholfen werden" dachte ich mir. Auf Facebook betreibt Visitestonia einen Tourismuskanal - auf Deutsch: https://www.facebook.com/visitestonia.de/. Dort habe ich an die unbekannte Person am anderen Ende mehrere Fragen platziert. Gibt es auf Saaremaa sowas wie einen öffentlichen Nahverkehr? Es gibt Busse, die ein paar wenige Routen auf der Insel abfahren. Sie sind allerdings eher für die Einheimischen gedacht, damit die ihre Besorgungen machen können. Alle Linien fahren von Kuressaare aus. Man kann die Insel natürlich auch mit dem Fahrrad befahren, aber ein Auto mitzunehmen ist vermutlich wirklich empfehlenswert, wenn man viel sehen will. Gibt es in Kuressaare auch SPA, die öffentlich sind, wo man also nicht im dazugehörigen Hotel wohnen muss? In der Regel kannst du da auch ohne Hotelbuchung einen Tagespass kaufen - oder sogar verschiedene Pakete, je nachdem, ob ihr noch spezielle Anwendungen haben wollt. Hast du Tipps, welche Mietwagenfirma empfehlenswert ist? In Tallinn wollen wir uns mit dem Fahrrad oder den Öffentlichen bewegen. Aber wie sieht der öffentliche Nahverkehr aus, um z.B. nach Lahemaa zu kommen? Dafür braucht es dann doch schon ein Auto, oder? Ich buche meine Mietwagen immer bei der Firma AddCar (via check24.de). Habe da beste Erfahrungen gemacht. Einziger Haken: Das Büro ist nicht im Terminal, sondern 100 Meter außerhalb. Adresse ist Keevise 10, Tallinn; du kannst es dir mal bei Google Maps anschauen. Ist wirklich nur ein Katzensprung vom Ausgang des Flughafens. Ich buche über check24.de und nehme das Komplettpaket (alles versichert, auch Dach und Unterboden). Diese Versicherung läuft über Check24 (bzw. die Allianz, soweit ich weiß). Du kannst dem AddCar-Menschen dann sagen, dass du bereits alles versichert hast. Von Check24.de bekommst du zusammen mit den Buchungsunterlagen auch einen kleinen Schrieb, auf dem genau das nochmal auf Englisch steht. Ich hatte bei AddCar noch nie ein Problem und musste auch nicht diskutieren (wg. Versicherung etc.). Im gegenteil: die haben mir schon zweimal ein besseres Auto gegeben als das gebuchte, weil ich ein Navi wollte (wichtig!) Wenn wir am Tag vor dem Abflug mit dem Wagen zurückkommen, und ihn am Flughafen zurückgeben, welches „Flughafenhotel“ empfiehlst du da? Ist es das Hotel Ülemiste? Eines wurde während meiner Recherche schnell klar: Viele Quellen für geeignete Urlaubsorte gibt es nicht. Auf der Seite visitestonia.com kann man vieles lesen und auch nach Unterkünften suchen. Der ein- oder andere Reiseblog verrät auch ein paar Geheimtipps. Aber wo lässt man sich während des Urlaubes am besten nieder, um zentral die Sehenswürdigkeiten zu besuchen? Fortbewegung in EstlandUm diese Frage zu beantworten musste ich mir erstmal einen Überblick über die Fortbewegungsmöglichkeiten in Estland verschaffen. Innerhalb von Tallinn kommt man mit Bussen oder der Tram gut innerhalb der Stadt zurecht. Außerdem gibt es auch die Möglichkeit, die Stadt mit dem Rad zu erkunden.
=> Informationen zu Bussen und Trams => Verbindungen im Nahverkehr Tallinn => Informationen zum Radverleih in Tallinn => Informationen zum Taxifahren in Tallin (Uber ist in Estland erlaubt!) In Tallinn wird zudem auch eine "Tallinn Card" angeboten, die den öffentlichen Nahverkehr mit Eintrittsgeldern für 40 Sehenswürdigkeiten und Museen vereint und für Touristen daher eine attraktive Sache ist. => Infos zu Tallinn Card Ich gebe zu, ich war nie der außerordentlich mutige Reisende. Kein Backpacker-Urlaub in Vietnam oder auf eigene Faust quer durch die Masuren. Nein, ich bereise üblicherweise gerne die Nordseeinseln, ich bin gerne in Großbritannien unterwegs, und grundsätzlich eher den nördlichen Urlaubsgebieten zugetan. Aber mutig bin ich nicht so. Warum also Estland? Alles begann mit einem Radio-BerichtIrgendwann schaltete ich in eine Reisereportage rein. Estland sei modern, selbst auf dem Land schnelles Internet. Es würde per Internet gewählt, es habe die höchste Start-up-Dichte Europas. Skype ist eine Erfindung der Esten, hieß es da. Und dennoch seien die Esten ein Naturvolk, im eigenen Selbstverständnis eher skandinavisch als russisch. Estland sei eine touristisch unentdeckte Perle und definitiv eine Reise wert, hörte ich da. So begann ich zu recherchieren. Ich begann mit Wikipedia-Artikeln zu Estland oder zu Tallinn, der Hauptstadt. Da Tallinn geographisch direkt unterhalb von Helsinki liegt, nennen die Finnen diese Stadt auch liebevoll "Helsinki-Süd".
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AutorinIch bin eine reiselustige Marketingfrau aus der Nähe von Köln. Am liebsten bereise ich Länder im Norden, da ich das raue Klima sehr mag. In diesem Blog berichte ich über Einzelheiten meines Estlandurlaubes zum Nacherleben und gebe Tipps für alle, die dieses Land auch bereisen möchten. Archiv
Juli 2019
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