Estland ist ein echter Urlaubsgeheimtipp, heißt es. Ich blogge über meine Vorbereitungen und meine Reiseerlebnisse. |
Eins weiß ich jetzt: Das Temperaturempfinden in Estland ist nicht identisch mit dem in Deutschland. Wenn ich was von 25 Grad lese, denke ich eigentlich: Jeans und T-Shirt sind grade noch okay. Aber wenn du in der prallen Sonne sitzt, fühlen sich diese 25 Grad eher nach 32 Grad an. Darauf war ich leider kleidungstechnisch nicht eingerichtet... Mit der einzigen dünnen Hose und einem T-Shirt bekleidet besuchte ich also nun den Stadtstrand in Kuressaare. Hier, im Schatten der Arensburg, findet man ein tolles Areal mit Sport- und Freizeitangeboten. Die riesigen Grünflächen mit unzähligen Parkbanken laden zum Verweilen ein. Es gibt einen kleinen Strand, der direkt in einem riesigen Spielplatz mündet. Daneben finden sich Beach-Volleyball-Felder und ein Kettcar-Verleih. Natürlich gibt es hier Umkleiden und Duschen sowie einen kleinen Kiosk. Hier konnte ich herrlich den Tag genießen, wechselweise in der Sonne oder im Schatten sitzen und das laufende Beach-Volleyballturnier verfolgen.
Herrlich - auch das muss im Urlaub mal sein. Da der nächste Tag auch schon wieder sehr heiß werden sollte, beschloss ich, meinen Urlaub auf der Burg zu beenden und noch einen weiteren Tag Sonne zu tanken, bevor es dann wieder nach Tallinn zurück geht. Am Abend machte ich in Kuressaare noch ein paar wirklich schöne Bilder der Gässchen dieser süßen, kleinen Altstadt und verabschiedete mich von "meiner" Burg. Ein letztes Essen im Saaremaakera - und dann ab in die Wohnung zum Koffer packen.
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Nachdem die Burg besichtigt und der Ort Kuressaare erkundet wurde, mache ich mich nun auf in die Natur. Mit einer Inselkarte bewaffnet, versuche ich, die ausgewiesenen Orte zu finden, wo es Strände, Leuchttürme oder Windmühlen gibt. Leider ist das alles gar nicht so leicht, wie ich dachte, denn oftmals fehlen Hinweisschilder an der Straße und man kann nur "nach Gefühl" fahren. Ihr müsst euch das so vorstellen:
Die Insel ist komplett mit Wald bewachsen. Durch diesen Wald hat man dann irgendwann große, breite Straßen von Nord nach Süd und von Ost nach West gebaut. Von diesen Straßen gehen dann auch kleinere Stichstraßen ab. An denen findet man dann auch hier und da ein Dorf. Das heißt, es stehen 5-15 Häuser etwas dichter beieinander und man hat auch mal ein paar Bäume dafür gefällt. Ansonsten dichter Wald. Von diesen kleineren Straßen führen dann noch kleinere, teilweise unbefestigte Schotterstraßen ab - ins Nirgendwo. Möglicherweise enden diese Straßen an tollen Buchten oder Stränden, vielleicht auch an einem Leuchtturm oder einfach an einem Haus. Dank des dichten Waldes kann man das leider nie wissen. Oftmals trifft man am Ende auch Campingplätze an - die jedoch keine Ähnlichkeit mit denen in Deutschland haben. Jedenfalls steht meistens an der Straße nicht dran, wohin man am Ende kommt... Laut Google Maps sollte es an einer Stelle einen Leuchtturm geben, ich schaltete die Navigation ein und wunderte mich schon, warum ich für 18 km rund 40 Minuten brauchen sollte. Aber okay, ich weiß jetzt, dass manche Schotterstraßen nicht schneller als mit 20 km/h befahren werden sollten... Der Mietwagen will ja heil zurück gebracht werden. Irgendwann nach ca. 8 km Schotterpiste wurde der Weg zum Matschweg und führte in einen noch dichteren Wald. Ich habe es dann einfach gelassen, hier noch weitere Abenteuer zu suchen und bin umgekehrt.. Die letzten beiden Tage habe ich Abschied gefeiert und mich auch gleichzeitig auf eine neue Ankunft auf Saaremaa gefreut. Am letzten Tag in Tallinn habe ich das Schlosss Katharinental bzw. dessen riesige Parkanlage besucht. Das Schloss samt seiner Blumenpracht liegt im Stadtteil Kadriorg und ist auf jeder Postkarte zu finden. Klar, dass ich mir das auch noch live ansehen wollte. Leider hatte das Museum geschlossen, aber der Park und auch der Japanische Garten waren eine Augenweide. Das Barockschloss wurde von Zar Peter dem Großen 1718 für seine Frau Katharina I. erbaut. Er benannte das ganze Gebiet mit seinem prachtvollen Schloss, den Gärten und den Nebengebäuden "Katharinental" - was auf estnisch Kadriorg heißt. Wenn ich auch das Kunstmuseum nicht besuchen konnte - die Parkanlage hätte ich nicht missen wollen. Ein Traum. Nach diesem Besuch habe ich dann schon meinen Koffer gepackt und mich auf meine Abreise Richtung Saaremaa vorbereitet. Das Ticket für die Fähre schnell online gebucht, den Wecker gestellt und mich auf das nächste Ziel gefreut. Flug buchenBis hierher habe ich nun so viel über Estland gelesen, dass ich mir schon selber wie ein Reiseführer vorkomme. Ich hoffe nur, meine große Begeisterung wird auch anhalten, wenn ich dann erst mal vor Ort bin. Aber ich bin eigentlich sicher, dass ich Estland ganz bezaubernd finden werde! ;-) Direktflüge nach Tallinn werden von Lufthansa ab Frankfurt/Main angeboten. Günstiger ist dagegen ein Direktflug ab Düsseldorf-Weeze mit Ryanair. Wer in Berlin wohnt, kann ab Berlin-Tegel mit Airbaltic fliegen, und ab Amsterdam fliegen Airbaltic und die KLM. Da Ryanair nur ein 1/3 des Lufthansa-Preises kostet, habe ich mich für diese Airline entschieden. Die Linie wird dienstags und samstags geflogen, wobei natürlich dienstags der günstigere Tarif gilt. Inklusive einem Koffer (muss ja hier separat gebucht werden), bin ich hin- und zurück mit 150.- Euro dabei. Der Flug dauert ca. 2,5 Stunden. Wohnung in TallinnEine Woche will ich in Tallinn sein, dann weiter nach Saaremaa reisen. In der Innenstadt von Tallinn werden durchaus auch bezahlbare Wohnungen und Hotels angeboten. Neben visittallinn.ee bieten auch die üblichen Hotel- oder Ferienwohnungsplattformen eine große Auswahl an Unterkünften: => visittallinn.ee => visitestonia.com => Tripadvisor => Booking.com => Airbnb.com => Fewo-direkt.de => bedandbreakfast.eu => Und alle großen Reiseanbieter, die man so kennt. Ich habe natürlich schon versucht, möglichst zentral zu bleiben, damit ich für die Dinge des täglichen Lebens kurze Wege habe. Zudem bin ich kein Hotelurlauber, und suche mir daher eine kleine Wohnung. Sie sollte eine nette Küchenzeile haben und ein bißchen Gemütlichkeit mitbringen. Zudem bin ich ein bescheidener Mensch und werde mich tagsüber nicht viel in der Wohnung aufhalten. Klein und günstig darf sie daher sein. KalamajaIn einer der vielen Reisesendungen über Tallinn, die ich bereits intus habe, wurde über das frühere Fischer-Viertel Kalamaja (zu Deutsch: "Fischhaus") berichtet. Da dieser Stadtteil zwischen Hafen und Altstadt liegt, zog er bereits seit dem 14. Jahrhundert die Fischer, Hafenarbeiter, Bootsbauer und Fischhändler zum Wohnen an. Durch die Industrialisierung ab Anfang des 20. Jahrhunderts kam es dank der neuen Eisenbahnlinien zu einem enormen Zuzug von Arbeitern. Es entstanden zahlreiche zweigeschossige Häuser als günstige Arbeiterwohnungen. Viele Holzfassaden wurden von geschnitzten russischen Ornamente sowie Elemente im Jugendstil und im Stil des Historismus geziert. So. Was weiß ich bisher? Ich möchte eine Woche in Tallinn verbringen und eine Woche auf Saaremaa in Kuressaare. Ich weiß, dass es in Tallinn City ein gutes Verkehrsnetz mit Trams und Bussen gibt. Außerdem gibt es einige Bahnstrecken übers Land und auch Fernbusse, die sogar bis nach Saaremaa fahren. Nun gibt es aber auch Naturparks und Landschaftsschutzgebiete, Moore, Seen und Wasserfälle... Komme ich da mit dem Bus hin? Vermutlich nicht... "Nur Fragenden kann geholfen werden" dachte ich mir. Auf Facebook betreibt Visitestonia einen Tourismuskanal - auf Deutsch: https://www.facebook.com/visitestonia.de/. Dort habe ich an die unbekannte Person am anderen Ende mehrere Fragen platziert. Gibt es auf Saaremaa sowas wie einen öffentlichen Nahverkehr? Es gibt Busse, die ein paar wenige Routen auf der Insel abfahren. Sie sind allerdings eher für die Einheimischen gedacht, damit die ihre Besorgungen machen können. Alle Linien fahren von Kuressaare aus. Man kann die Insel natürlich auch mit dem Fahrrad befahren, aber ein Auto mitzunehmen ist vermutlich wirklich empfehlenswert, wenn man viel sehen will. Gibt es in Kuressaare auch SPA, die öffentlich sind, wo man also nicht im dazugehörigen Hotel wohnen muss? In der Regel kannst du da auch ohne Hotelbuchung einen Tagespass kaufen - oder sogar verschiedene Pakete, je nachdem, ob ihr noch spezielle Anwendungen haben wollt. Hast du Tipps, welche Mietwagenfirma empfehlenswert ist? In Tallinn wollen wir uns mit dem Fahrrad oder den Öffentlichen bewegen. Aber wie sieht der öffentliche Nahverkehr aus, um z.B. nach Lahemaa zu kommen? Dafür braucht es dann doch schon ein Auto, oder? Ich buche meine Mietwagen immer bei der Firma AddCar (via check24.de). Habe da beste Erfahrungen gemacht. Einziger Haken: Das Büro ist nicht im Terminal, sondern 100 Meter außerhalb. Adresse ist Keevise 10, Tallinn; du kannst es dir mal bei Google Maps anschauen. Ist wirklich nur ein Katzensprung vom Ausgang des Flughafens. Ich buche über check24.de und nehme das Komplettpaket (alles versichert, auch Dach und Unterboden). Diese Versicherung läuft über Check24 (bzw. die Allianz, soweit ich weiß). Du kannst dem AddCar-Menschen dann sagen, dass du bereits alles versichert hast. Von Check24.de bekommst du zusammen mit den Buchungsunterlagen auch einen kleinen Schrieb, auf dem genau das nochmal auf Englisch steht. Ich hatte bei AddCar noch nie ein Problem und musste auch nicht diskutieren (wg. Versicherung etc.). Im gegenteil: die haben mir schon zweimal ein besseres Auto gegeben als das gebuchte, weil ich ein Navi wollte (wichtig!) Wenn wir am Tag vor dem Abflug mit dem Wagen zurückkommen, und ihn am Flughafen zurückgeben, welches „Flughafenhotel“ empfiehlst du da? Ist es das Hotel Ülemiste? Muhu, Saaremaa, Hiiumaa, Kihnu, Vilsandi und Prangli sind keine Teletubbies, sondern estnische Inseln. Um herauszufinden, welche sich für meinen Urlaub eignen, musste ich viel lesen und recherchieren. Natürlich bietet die Touristeninfo von Estland viele Infos mit tollen Fotos. Aber das ist auch nur eine einzige Quelle. Ich wollte es etwas genauer wissen und stellte meine eigenen Recherchen aus der Ferne an. In diesem Beitrag stelle ich euch die größten oder interessantesten Inseln Estlands vor. Zunächst mal die berühmteste aller estnischen Inseln: Insel KihnuWeil sie auf der repräsentativen Liste des "immateriellen Kulturerbes der Menschheit der UNESCO" steht, erlangt Kihnu einiges an Aufmerksamkeit und ist auch gerne Inhalt diverser Reisesendungen im TV. Dabei ist Kihnu eine sehr kleine Insel, hat grade mal 700 Einwohner auf 16,5 Quadratkilometern. Es besteht eine Fährverbindung nach Manilaid sowie nach Pärnu auf dem Festland. Im Herbst und Winter besteht zudem eine Flugverbindung nach Pärnu. Bevor Estland ein Teil der Sowjetunion war, fuhren viele männliche Esten zur See. Die Frauen führten die heimische Landwirtschaft mehr oder weniger in Eigenregie. Ein ganz eigener Dialekt entwickelte sich auf der Insel und die Frauen webten an ihren heimischen Webstühlen eine farbige Tracht. Die bunten Wollröcke und Schürzen werden auch heute noch getragen und habe je nach Farbe eine bestimmte Bedeutung. Für die Touristen gibt es zunehmend auch Folklore-Gruppen, die traditionelle Lieder und Tänze aufführen. Es gibt eine schöne Dokumentation über die Frauen und das Leben auf Kihnu: Der Tourismus entwickelt sich auch auf Kihnu weiter, denn Arbeit gibt es hier wenig. Eine neue, mehrsprachige Webseite für Touristen aus aller Welt wurde ebenfalls vor Kurzem fertiggestellt: => Kihnu Touristeninformation |
AutorinIch bin eine reiselustige Marketingfrau aus der Nähe von Köln. Am liebsten bereise ich Länder im Norden, da ich das raue Klima sehr mag. In diesem Blog berichte ich über Einzelheiten meines Estlandurlaubes zum Nacherleben und gebe Tipps für alle, die dieses Land auch bereisen möchten. Archiv
Juli 2019
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